Sonntag, 19. Juli 2009

Susan Carroll-Die dunkle Königin = LESEN!


Hach!
Jetzt habe ich dieses Buch in 2 Atemzügen wortwörtlich verschlungen. Der Anlass für den Kauf war lediglich die Ersparnis der Versandkosten bei Weltbild.
Nun ja und da Frau bekanntlich mal was zum Schmachten braucht, habe ich mich für "Die dunkle Königin" von Susan Carroll entschieden. Es klang eigentlich ganz ansprechend, habe aber nichts besonderes erwartet:


"Frankreich zur Zeit der Renaissance: Ariane, eine Frau mit magischen Fähigkeiten, lebt mit ihren Schwestern Gabrielle und Miribelle auf einer Insel vor der bretonischen Küste. Doch die Zeiten sind gefährlich, und die dunklen Machenschaften Katharina de Medicis werfen ihre Schatten voraus. Als der verwundete Captain Nicolas Remy auf der Insel Schutz sucht, nimmt Ariane ihn auf. Doch damit bringt sie nicht nur sich selbst in große Gefahr."
(Quelle: http://www.weltbild.com)


Ich bin erstaunt, es ist einfach empfehlenswert. Es beinhaltet alles, was Frau sich nur wünschen kann:
- einen muskulösen, gut aussehenden, starken, sturen und frechen Herrn
- eine kluge, stolze, selbstbewusste und ebenso sture Frau
- ein ständiges Geplänkel zwischen Mann& Frau
- glaubwürdige Charas
- ein Hauch von Magie mit historischem Hintergrund

Leseprobe:
"Wollt ihr mich denn gar nichts fragen, ma chere?", bohrte er schließlich sanft.
"Was soll ich euch denn fragen?"
"Etwa, wie fantastisch unser Hochzeitsfest war."
Ariane staarte ihn entgeistert an. "Unser.....unser Hochzeitsfest? Es hat stattgefunden?"
"Selbstverständlich. Was sollte ich tun? Das Fest war vorbereitet, die Musiker waren da, der Bischof wartete, die Gäste hatten sich versammelt. Alles war perfekt, bis auf ein kleines Detail: Die Brautkutsche war leer."
"Monsieur, ich.....ich...", stammelte Ariane, doch Renard hob abwehrend die Hand.
"Nein, wartet. Ich sollte wohl besser sagen, die Kutsche war nicht leer. Eine Dame saß darin, gekleidet in das elegante Satingewand, das ich als Hochzeitsgeschenk geschickt hatte.Aber als ich nach der Hand meiner Braut griff, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein, stellte ich zu meiner größten Verwunderung fest, dass sie nur aus Stroh war."
Ariane spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
"Ich will mich nicht beklagen. Diese Strohbraut war zwar nicht besonders gesprächig und auch nicht sehr leidenschaftlich im Bett, aber sie tanzte sehr leichtfüßig."

*schmaaaacht* Bin gerade noch so überwältigt und werde mir sogleich Band2 bestellen.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Zwischen Umzugskartons...

So nun ist es soweit.
Der Mietvertrag ist unterschrieben, Hamburg ich komme!
Ich ziehe zwar erst am 7. August zwischen Arbeit und letzter Examensprüfung um, aber da ich noch Urlaub habe, will ich meine Zeit sinnvoll nutzen.
Was man nicht alles findet, sobald man seine wenigen Habseligkeiten zusammenpackt.
Als ich anfing meinen Schrank auszuräumen, fielen mir glatt 3 alte Tagebücher entgegen. (Von 1997, 2000,2004) Du meine Güte. Ich war neugierig und fing an darin rumzublättern. Herrje was für Themen man früher Beachtung geschenkt hatte. Wie schnell die Zeit doch vergeht.
Mein kleines Zimmer gleicht nun mehr einer Baustelle. Wo kommt nur das ganze Zeugs her? Ich war mir gar nicht bewusst, was sich hier so alles angesammelt hat.
Auch mein Lieblingsshirt, welches ich schon seit einem halben Jahr vermisse, habe ich eingestaubt hinter der Heizung entdeckt. Jippie!
Es gleicht einer Abenteuerreise hier in den alten z.T. längst vergessenen Sachen umherzuwühlen.
In dem Sinne begebe ich mich nun wieder in meinen Dschungel
und freue mich auf weitere interessante Funde. =)

Dienstag, 14. Juli 2009

Wie ich es hasse auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein...

Das ist ja mal wieder ein schöner Tag heute. Keine Sonne in Sicht, der Himmel ist wolkig und grau. Ich kam gerade aus dem Krankenhaus, denn heute haben wir für die Examensstation Frühstück ausgegeben. Es ist seltsam ausserhalb der Arbeitszeit dort zu sein. (habe momentan Urlaub)
Jedenfalls graute es mich schon auf den Busplan zu schauen. Hah! 15Minuten warten, es war also doch nicht so schlimm wie erwartet.
Ich setzte mich zu einer wartenden älteren Dame auf die Bank und begann ein wenig Small Talk.
Nachdem ich über ihr gesamtes Leben Bescheid wusste, kam der Bus. Gut soweit, er war sogar pünktlich, was selten genug vorkommt.
Die ältere Dame setzte sich im Bus neben mich und begann mir von dem missglückten Herzkatheter ihrer Schwester zu erzählen.
Der Bus hielt mitten in der Pampa. Es stiegen zwei junge Kerle (ich schätze mal 16-17 Jahre) ein und setzten sich bis nach ganz hinten. Ich musterte diese kurz mit einem kleinen Seitenblick, während sie vorübergingen. Die typische Jugend von Heute, ich schätze mal Freunde des Hip Hop mit coolen Klamotten, einem lässigen Gang und ein Basecap auf dem Kopf.
Na das kann ja was werden.
Wie mir meine Intuition schon versicherte, ging es auch direkt los.
Hinter mir ertönte es lautstark: "Wer möchte mir einen blasen? Der dreht sich bitte um!"
Niemand drehte sich um. Ich versuchte angestrengt nicht nach hinten zu hören, sondern mich meiner Busgefährtin zu widmen, die mir gerade etwas über ihre Arthrose erzählte.
Wenn jetzt jemand glaubt, die Jungs hätten es dabei belassen, der irrt.
Es ging also weiter: " Wer steht auf Blasen? Nicht so schüchtern, es kann jeder mal."
Einen Moment lang war ich geneigt mich umzudrehen und zu fragen ob die Werkstatt für minderbemittelte pubertierende Kinder diesmal eher Feierabend gemacht hätte, widerstand jedoch dem Impuls.
" Uah ich brauch meine Tabletten." "Entschuldigen Sie den jungen Herrn, er hat seine Tabletten heut morgen noch nicht genommen."
Ahhh! Das ist ja nicht zum Aushalten. Ich hätte in dem Moment gerne ein wenig Sedativum dabeigehabt; ich malte mir die wundervolle Ruhe in Gedanken aus.
Währenddessen sprach die ältere Dame weiter und erzählte von ihrer vergrößerten Milz.
Es schien mir eine Ewigkeit, bis meine Haltestelle endlich erreicht war und ich stieg , mit blöden Anmachsprüchen übersäät, aus dem Bus.
DESWEGEN hasse ich die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Leider lässt es meine finanzielle Situation momentan nicht zu, ein Auto zu kaufen. Es werden wohl noch spannende Busfahrten folgen. *seufz*

Montag, 13. Juli 2009

Krankenhaus & Tod

Das Sterben im Krankenhaus war bislang immer nur Randthema meiner Ausbildung, zumal ich immer das "Glück" hatte, dass in meinem Dienst nie jemand gestorben ist. Bis vor letzter Woche... Irgendwie war es so kurios u. so unwirklich, dass ich einfach mal berichten muss.
Es war an einem Samstag, ich hatte Frühschicht. (Ich muss noch erwähnen, dass ich auf einer IMC- Wachstation tätig bin, also mit Monitoring , Zimmerpflege etc...) Auf Station war sprichwörtlich die Hölle los, viele Verlegungen, Zugänge warteten in der Rettungsstelle, hier wurde randaliert, dort rief jemand lautstark "Hallo". Also ein Tag wie er hätte nicht besser sein können.
So kam es , dass direkt nach der Verlegung der Zimmerplatz mit einer älteren Dame belegt wurde. Dies bekam ich zunächst nicht mit, da ich in einem anderen Zimmer tätig war.
Ich schrieb gerade meine Kurve, als mich das ständige Alarmieren auf dem Flur zum Nachschauen veranlasste. "Zi. 103 HF N" "Na super!" - dachte ich und schaute in das besagte Zimmer mit der älteren Dame hinein. Ich erblickte den Monitor und die Zahl 25 für die Herzfrequenz. Mir wurde ganz anders. Eine Kurve lag nicht im Zimmer. Ich las den Namen der Patientin von der Chipkarte und sprach sie an, rüttelte sie ein wenig und versuchte die Augen zu öffnen, um die Pupillen anzuschauen. Keine Reaktion.
Ich schrie in den Flur, dass ich Hilfe bräuchte und stellte mich auf eine Reanimation ein. Endlich kam jemand, langsamen Schrittes, ich war nun doch etwas aufgeregt und zeigte auf die Patientin. Die Schwester meinte nur ganz lässig: " Das wird schon ok so sein, der Arzt hat gesagt, wir sollen uns >>Zeit<< lassen."
Bitte was?
Nach 3 Minuten und Asystolie auf dem Monitor kam die verantwortliche Schwester des Zimmers hinzu und meinte zu der Anderen: " Na super, jetzt schieben sie die Leute schon zum Sterben hierher."
30Minuten war die Patientin wohl auf unserer Station.
Daraufhin sprach die Andere: " Jetzt ist wenigstens wieder ein Bettplatz frei."
Ich stand da und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich half mechanisch beim Entfernen aller Zugänge u. baute die Patientin vom Monitor ab. Irgendwie fühlte ich mich innerlich leer und umso schlimmer war es für mich, dass ich der toten Dame anstatt die Hand zu halten... nur an den Schultern gerüttelt habe etc.
Für alle anderen Schwestern war es völlig normal, dass nun jemand gestorben war. Es wird der Totenschein herbeigeholt, der zuständige Arzt benachrichtigt.

Dienstag, 23. Juni 2009

Zu allem "Ja" - sagen müssen

Kennt ihr das? Jemand hat ein Anliegen und egal wie ungünstig es für euch erscheint, ihr müsst "Ja"- Sagen.
Genauso geht es mir. Dabei ist es egal, ob es sich um "Ich frage dich ja ungern, aber du könntest du vielleicht wieder...." oder "Die anderen Schwestern traue ich mich nicht zu fragen, aber bei Ihnen...."
JA JA JA!
Irgendetwas mache ich falsch. Ist es vielleicht einfach nur ein Zwang jedem alles Recht zu machen?
Warum stellen wir unsere eigenen Bedürfnisse immer in den Hintergrund? Warum werden wir in ein Schema gedrückt? Die Rollenerwartung an eine Krankenschwester ist klar definiert: freundlich, aufopferungsvoll, am Besten keine Familie, 24h Verfügbarkeit. Sobald man allerdings versucht aus dieser Erwartung herauszukommen, wird man als unfähig/ungeeignet für diesen Beruf betrachtet.
Ehrlich gesagt wundert es mich momentan überhaupt nicht mehr, dass das Pflegepersonal mit dem BurnOut- Syndrom zu kämpfen hat.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Eine Frage, mit der man nahezu täglich bombadiert wird. Ja warum denn eigentlich?
Ich erinnere mich an mein erstes Vorstellungsgespräch zur Ausbildung als Gesundheits- u Krankenpflegerin.
Mein erster Satz damals lautete: " Ich möchte anderen Menschen helfen." Juchu welch aufopferungsvolle Hingabe in diesem Satz enthalten ist. Ich muss schmunzeln.
Was in Gottes Namen bewegt einen Menschen dazu, in so einer Situation einen solchen Mist daherzureden?
Helfen? Ja! Helfen!
Nach 3 Jahren anstrengender Ausbildung schaue ich nun zurück und muss gestehen, dass mir dieser Satz nicht mehr leichtfertig über die Lippen kommt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich "helfe" nach wie vor gern. Es ist vielmehr die Naivität in diesem Satz, die mich zurückschrecken lässt.
Wenn mich heute jemand fragen würde: "Warum haben Sie sich ausgerechnet für diesen Beruf entschieden?" , würde ich antworten: "Ich trete gerne mit Menschen in Interaktion und habe Freude daran, sie auf ihren individuellen Heilungsweg positiv zu begleiten und zu unterstützen."
Was sagt uns das?
-> Ich möchte anderen Menschen helfen