Dienstag, 14. Juli 2009

Wie ich es hasse auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein...

Das ist ja mal wieder ein schöner Tag heute. Keine Sonne in Sicht, der Himmel ist wolkig und grau. Ich kam gerade aus dem Krankenhaus, denn heute haben wir für die Examensstation Frühstück ausgegeben. Es ist seltsam ausserhalb der Arbeitszeit dort zu sein. (habe momentan Urlaub)
Jedenfalls graute es mich schon auf den Busplan zu schauen. Hah! 15Minuten warten, es war also doch nicht so schlimm wie erwartet.
Ich setzte mich zu einer wartenden älteren Dame auf die Bank und begann ein wenig Small Talk.
Nachdem ich über ihr gesamtes Leben Bescheid wusste, kam der Bus. Gut soweit, er war sogar pünktlich, was selten genug vorkommt.
Die ältere Dame setzte sich im Bus neben mich und begann mir von dem missglückten Herzkatheter ihrer Schwester zu erzählen.
Der Bus hielt mitten in der Pampa. Es stiegen zwei junge Kerle (ich schätze mal 16-17 Jahre) ein und setzten sich bis nach ganz hinten. Ich musterte diese kurz mit einem kleinen Seitenblick, während sie vorübergingen. Die typische Jugend von Heute, ich schätze mal Freunde des Hip Hop mit coolen Klamotten, einem lässigen Gang und ein Basecap auf dem Kopf.
Na das kann ja was werden.
Wie mir meine Intuition schon versicherte, ging es auch direkt los.
Hinter mir ertönte es lautstark: "Wer möchte mir einen blasen? Der dreht sich bitte um!"
Niemand drehte sich um. Ich versuchte angestrengt nicht nach hinten zu hören, sondern mich meiner Busgefährtin zu widmen, die mir gerade etwas über ihre Arthrose erzählte.
Wenn jetzt jemand glaubt, die Jungs hätten es dabei belassen, der irrt.
Es ging also weiter: " Wer steht auf Blasen? Nicht so schüchtern, es kann jeder mal."
Einen Moment lang war ich geneigt mich umzudrehen und zu fragen ob die Werkstatt für minderbemittelte pubertierende Kinder diesmal eher Feierabend gemacht hätte, widerstand jedoch dem Impuls.
" Uah ich brauch meine Tabletten." "Entschuldigen Sie den jungen Herrn, er hat seine Tabletten heut morgen noch nicht genommen."
Ahhh! Das ist ja nicht zum Aushalten. Ich hätte in dem Moment gerne ein wenig Sedativum dabeigehabt; ich malte mir die wundervolle Ruhe in Gedanken aus.
Währenddessen sprach die ältere Dame weiter und erzählte von ihrer vergrößerten Milz.
Es schien mir eine Ewigkeit, bis meine Haltestelle endlich erreicht war und ich stieg , mit blöden Anmachsprüchen übersäät, aus dem Bus.
DESWEGEN hasse ich die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Leider lässt es meine finanzielle Situation momentan nicht zu, ein Auto zu kaufen. Es werden wohl noch spannende Busfahrten folgen. *seufz*

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